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Professor Dr. Sebastian Ebert, Professor für Mikroökonomie an der Frankfurt School of Finance & Management, erhält einen der renommierten Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von 917.000 Euro. Jedes Jahr vergibt der ERC Forschungsgelder an herausragende Nachwuchswissenschaftler. Professor Ebert erforscht das menschliche Verhalten unter Risiko. In dem geförderten Projekt untersucht er, wie Menschen mit extremen, sogenannten „schiefen“ Risiken umgehen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit kleiner Wahrscheinlichkeit große Wirkung zur Folge haben.
„Welchen Beruf soll ich wählen? Wen soll ich heiraten? Soll ich mich einer Operation unterziehen? Fast alle wichtigen Entscheidungen im Leben müssen unter Unsicherheit getroffen werden. Wir können uns ihrer Folgen nie ganz sicher sein“, erklärt Professor Ebert. „Besonders die Einstellung zu schiefen Risiken können wir heute noch nicht richtig erklären und das resultierende Verhalten erscheint oft schizophren. Manchmal sind Menschen gegenüber unwahrscheinlichen Ereignissen außerordentlich empfindlich und kaufen überteuerte Versicherungen um jedes Risiko zu beseitigen (z.B. gegen Reisegepäckverlust oder Fahrraddiebstahl). Gleichzeitig gehen sie regelmäßig bei roter Ampel über die Straße, nehmen also willentlich ein Risiko auf sich, das mit kleiner Wahrscheinlichkeit zum Tod führen kann.“
Mit Hilfe des Starting Grants der Europäischen Union wird Professor Ebert diese menschlichen Schiefepräferenzen sowohl theoretisch als auch experimentell untersuchen. Dabei arbeitet er an der Schnittstelle von Mathematik, Psychologie und Ökonomie.
„Wir gratulieren Sebastian Ebert herzlich zu dieser großartigen Auszeichnung und sind stolz auf diesen Erfolg eines unserer Fakultätsmitglieder. Die Förderung des Europäischen Forschungsrats zeigt die exzellente Entwicklung der Forschungsleistungen an unserer Wirtschaftsuniversität“, so Professor Dr. Nils Stieglitz, Präsident der Frankfurt School. Mit Professor Ebert gewinnt zum ersten Mal ein Forscher der Frankfurt School eine der begehrten Förderungen des Europäischen Forschungsrats. In diesem Jahr wurden europaweit nur zwölf Wirtschaftswissenschaftler ausgewählt, die durchschnittliche Bewilligungsquote über alle Anträge hinweg liegt bei 13 Prozent. Sebastian Ebert ist einer von zwei erfolgreichen Wirtschaftswissenschaftlern aus Deutschland.
Sebastian Ebert ist seit Januar 2017 Professor für Mikroökonomie an der Frankfurt School of Finance & Management. Dort forscht und lehrt er im Bereich Verhaltensökonomie und Entscheidung unter Unsicherheit. Viele seiner Arbeiten sind interdisziplinär und verbinden Erkenntnisse aus Ökonomie, Statistik, Mathematik und Psychologie. Seine Arbeiten wurden in führenden ökonomischen Zeitschriften wie dem American Economic Review oder Management Science veröffentlicht. Professor Ebert hat Abschlüsse in Mathematik, Statistik und Volkswirtschaftslehre und wurde 2011 an der Universität Bonn promoviert (summa cum laude). Bevor er zur Frankfurt School wechselte, war er Associate Professor of Finance an der Universität Tilburg, Niederlande.