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Vom 2. bis zum 3. März 2020 veranstaltete die Frankfurt School of Finance & Management die 17. Financial Planner-Tage. An zwei Tagen gaben renommierte Referentinnen und Referenten ihr Expertenwissen an das Publikum weiter. Manuela Nauheimer, seit vielen Jahren aktives Mitglied der Financial Planner-Community an der FS und Beraterin bei MLP, äußerte sich in diesem Rahmen über Finanzplanung. Mehr dazu im Interview.
Die Financial Planner-Tage der Frankfurt School sind für mich ein fester Bestandteil meiner jährlichen Weiterbildung und ein liebgewordenes Ritual zum Beginn des Frühlings und des Geschäftsjahres. Ich schätze die hohe Professionalität der Vorbereitung und Durchführung und die angenehme Kommunikation. Hinzu kommen stets aktuelle und interessante Themen bei gleichbleibend hochkarätigen Referenten. Eine gute Weiterbildung setzt Themenvielfalt voraus. Das macht die Teilnahme lohnenswert und darf einen angemessenen Preis haben. Sie lässt eine Konzentration auf das Wesentliche zu, frei von Produktwerbung und Produzentendarstellung. Der Austausch mit Marktteilnehmern aus ganz Deutschland und teilweise unseren Nachbarländern ist wertvoll und inspirierend. Es herrscht eine wertschätzende und offene Atmosphäre und natürlich ist auch der Aspekt der persönlichen (Wieder)Begegnungen angenehm.
Beginnen wir bei uns und unseren Kindern. Nehmen wir unsere Kinder an die Hand, denn jeder Mensch sollte in der Lage sein, grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und für sich selbst umzusetzen. Mehr als in der Schule lernen unsere Kinder von uns, indem wir ihnen ein Vorbild sind – finanzielle Entscheidungen in der Familie müssen gemeinsam getroffen werden. In der Beratung steht noch immer der Mann, oft als Hauptverdiener, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Aber gerade Komplexität macht diese Themen für mich als Beraterin spannend. Der Faktor Selbstbestimmung und Macht über die eigene wirtschaftliche Situation und Zukunft wird für Frauen entscheidend beeinflusst durch Kompetenz in Finanzfragen. Die Botschaft meiner Beratung ist es, Gedankenlosigkeit entgegenzuwirken und einen ganzheitlichen Blick auf die Entwicklung des Familienvermögens zu ermöglichen.
Ein Format wie die Financial Planner-Tage trägt dazu bei, Schranken in der Kommunikation von Finanzthemen abzubauen. Unsere Gesellschaft verträgt mehr Risikofreude. Deswegen müssen wir reden: über Geld, Einkommen und Vermögen. Wir reden mehr über Fußball, Politik und das Wetter. Nichts gegen diese Themen, aber eine vernünftige Finanzplanung muss mehr in den Vordergrund rücken.
Wir brauchen das Thema „Umgang mit Geld und Finanzplanung“ bereits als Fach in der Grundschule. In unserer Generation fehlt es häufig an wichtigem Basiswissen, da in den Familien häufig „Sprachlosigkeit“ bei diesen Themen herrschte. Das sollten wir den Nachfolgegenerationen ersparen und sie frühzeitig in Finanzplanungen einbinden.
Spannend fände ich eine wirtschaftshistorische Betrachtung im Kontext aktueller Entwicklungen. Denn Finanzplanung ist auch ein soziokulturelles Themenfeld. „Emanzipation“ findet erst dann statt, wenn wir Frauen mit dem Wissen über ihre Finanzen ausstatten und Kindern mehr Neugier zubilligen. Die gleichbleibend hohe Qualität der Financial Planner-Tage wird nicht zuletzt von Frauen sichergestellt. Deshalb gebührt dem Organisationsteam um Frau Reischl ein besonderer Dank, denn neben jedem erfolgreichen Mann steht mindestens eine nicht minder erfolgreiche Frau!
Manuela Nauheimer nimmt seit vielen Jahren aktiv an den Financial Planner-Tagen der Frankfurt School teil. 2007 erlangte sie ihren Abschluss als CFP und ist Finanzplanerin aus Leidenschaft. Für sie ist eine Beratung dann gelungen, wenn sie für ihre Kunden verständlich ist und Motivation auslöst, die definierten finanziellen Ziele zu erreichen.